Mikrobieller Stickstoffumsatz in Böden der arktischen Tundra
23. Januar 2020
Aufgrund der niedrigen Temperaturen ist die Mineralisation von organischer Substanz und damit die Freisetzung von Stickstoff in permafrostbeeinflussten Böden gering. Man geht darum davon aus, dass das Pflanzenwachstum in diesen kalten Böden durch die Verfügbarkeit von Stickstoff, einem essentiellen Pflanzennährstoff, limitiert wird. In einer aktuellen Arbeit konnte nun gezeigt werden, dass sich der mikrobiologische Umsatz von Stickstoff in den kleinräumig sehr heterogenen Oberflächenböden in Nordost-Sibirien deutlich unterscheidet. Vegetationslose sandige Böden zeigten deutlich höhere Gehalte an gelöstem Stickstoff als wassergesättigte, dicht bewachsene Böden. Für den Stickstoffumsatz spielen kälteangepasste, nitrifizierende Bakterien der Gattung Nitrosopira eine wichtige Rolle. Die in diesem extremen Habitat vermuteten nitrifizierenden Archaeen wiesen dagegen nur eine geringere Aktivität auf. Da die Nitrifikation eine Schlüsselrolle in der Lachgasfreisetzung spielt, könnten diese Böden eine Quelle für Lachgas sein. Ergänzende Untersuchungen werden dazu in diesem Jahr im Rahmen einer weiteren Expedition nach Nordost Sibirien durchgeführt.
Link zu dem Artikel. Ansprechpartnerin: Dr. Claudia Fiencke