Projekt: SAGA-REKLIM
Klimawandel und Waldwirtschaft – Entwicklung eines Methoden- und Modellframeworks zur problemorientierten SAGA-GIS basierten Regionalisierung von Klimaparametern (SAGA-REKLIM)
Forschungskooperation: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und Universität Hamburg (Laufzeit 2008-2011)
In enger Kooperation mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg (Prof. Dr. Marc Hanewinkel) sollen im Rahmen der Forschungsvereinbarung die von der FVA zur Durchführung ihrer Aufgaben benötigten Klimamodellapplikationen zur problemorientierten Generierung von Klimaflächendaten in unterschiedlichen raum-/zeitlichen Auflösungen entwickelt, erprobt und validiert werden. Die Grundlagen des Modellkonzepts zur Klimaregionalisierung wurde im Rahmen verschiedener BMBF-, DFG- und BGR geförderter Forschungsprojekte und Forschungskooperationen seit 1998 entwickelt resp. weiterentwickelt und sollen unter Berücksichtigung spezifischer Anforderungen der FVA praxisorientiert erweitert werden.
Mit dem Ziel der Realisierung eines SAGA-GIS basierten Methoden- und Modellframeworks zur autarken räumlich hochauflösenden und zeitlich dynamischen Generierung topoklimatischer Parameter durch die FVA werden dynamische und statistische Downscaling-Verfahren sowie Methoden der Oberflächenparametrisierung in einer hierarchischen Klimamodellkette (u.a. GCM und WRF) integriert, die – angetrieben durch Reanalysen (NCEP/NCAR CDAS) oder GCM – sowohl rezente als auch potenziell zukünftige Klimazustände abbildet. Die operationelle Modellbasis soll eine Abschätzung kritischer Implikationen des zukünftigen Klimawandels für Waldwachstum, Waldökologie und Forstökonomie als Grundlage für die präventive Entwicklung geeigneter Anpassungsstrategien ermöglichen.
Unter der Projektleitung von Prof. Dr. J. Böhner und Prof. Dr. M. Hanewinkel (FVA) wurde Anfang Juni im Rahmen einer Dissertation zur Modelloptimierung des operationellen Prozessbetriebs eine Messkampagne im Untersuchungsgebiet Conventwald (Landkreis Hochschwarzwald) gestartet. Ziel der Messkampagne ist die Erfassung der topoklimatisch induzierten Temperaturvariation im Gelände. Aus der so gewonnenen empirischen Datenbasis sollen im nächsten Schritt generische Transferfunktion abgeleitet werden zum Zweck einer wetterlagenabhängigen, räumlich hochauflösenden und somit gegenüber herkömmlichen Downscaling-Verfahren verbesserten Projektion zukünftiger Klimazustände in stark strukturierten Arealen. Hauptaugenmerk bei der Modelloptimierung liegt dabei auf der Übertragbarkeit des Modellkonzepts auch auf andere Regionen Mitteleuropas, um dem Anspruch eines operationellen Modellframeworks hinsichtlich seiner problemorientierten Anwendbarkeit unter Berücksichtigung behördenspezifischer Anforderungen gerecht zu werden.
Mitarbeiter:
Prof. Dr. Jürgen Böhner
Dipl.-Geogr. Helge Dietrich
Dipl.-Phys. André Ringeler