FINGNUTS
Untersuchungen von abrupten Klimaänderungen und ihre Auswirkungen auf die jüngere Klimageschichte des asiatischen Monsuns
Das Projekt „FINGNUTS“ ist ein Teilprojekt des Verbundprojektes „MEGAPOL - Fingerabdruck einer Megastadt in Chinesischen Randmeeren: Untersuchung der Verteilungsmechanismen und Schadstoffbelastung“. Das Ziel dieses Chinesisch-Deutschen Projektes ist eine umfassende Studie zum Einfluss einer Megastadt auf die angrenzenden Randmeere und Küstenregionen zu erstellen.
Die Kontinentalschelfe umfassen nur 7 % der Ozeanoberfläche und weniger als 0.5 % des Ozeanvolumens, sind aber hochproduktive Regionen. Sie sind für bis zu 14 % der globalen ozeanischen Primärproduktion und 90 % der ozeanischen Neuproduktion verantwortlich. Außerdem werden sie stark von den steigenden Nährstofffrachten und Schadstoffeinträgen aus ihren anthropogen veränderten Einzugsgebieten belastet. Die Funktion der Schelf- und Randmeere als Ablagerungsräume für anthropogenes Material mit hohen Stoffumsetzungsraten sowie ihr Materialaustausch mit dem offenen Ozean muss untersucht und quantifiziert werden. Mit einem interdisziplinären Ansatz werden an Instituten in China und Deutschland die Auswirkungen der Klimavariabilität und der anthropogenen Belastung auf die biogeoschemischen Zyklen in den hochsensitiven Ökosystemen des Gelben Meeres, des Golfs von Bohai, des Südchinesischen Meeres und der Nordsee untersucht.
Im Rahmen des Projektes FINGNUTS führen wir am Institut für Geologie und am Institut für Meereskunde der Universität Hamburg Untersuchungen zur Nährstoffdynamik und zur Quelle organischen Materials und ihrer Gradienten von Flussmündungen über die Schelfe bis in den offenen Ozean durch. Ein hydrodynamisches Modell zusammen mit einem Ökosystem- und Schadstofftransportmodell werden benutzt, um die Nährstoff- und Schadstoffdynamik zu beschreiben und unter unterschiedlichen Szenarien vorherzusagen. Ziele sind:
- ein besseres Verständnis des Einflusses von Klimaänderungen, Landnutzungsänderungen und industrieller Aktivität auf Nährstoffeintrag und -dynamik zu erreichen,
- den Einfluss der Beckenkonfiguration und Zirkulation auf den Nährstoffzyklus und die hydrodynamische Struktur der Randmeere und deren Interaktion mit dem offenen Ozean zu verstehen,
- und den Einfluss der Megastädte auf die Produktivität, den Stofftransport und die Sedimentation in Randmeeren und dem angrenzenden offenen Ozean abzuschätzen
Partnerinstitute:
- Yantai Inst. of Coastal Zone Research, Chinese Acad. of Sciences, Yantai, China
- The Second Institute of Oceanography (SIO), SOA, Hangzhou, China
- National Marine Environmental Monitoring Centre, SOA, Dalian, China
- Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Institut für Küstenforschung (HZG), Deutschland
Koordination MEGAPOL: Institut für Ostseeforschung, Warnemünde (IOW), Deutschland
Projektlaufzeit: 2017-2020
Weitere Informationen zum Projekt: Dr. Birgit Gaye, Shichao Tian