Über uns
Die Mineralogie befasst sich mit der atomaren Struktur und der chemischen Zusammensetzung der Minerale, sowie mit ihren Bildungsbedingungen und ihrer Vergesellschaftung in den Gesteinen. Die Untersuchung der Minerale hilft uns die Bildungsgeschichte der Gesteine zu verstehen und daraus Rückschlüsse auf die geologischen Prozesse und die Vorgänge im Erdinneren zu ziehen. Einige Minerale spielen aber auch im menschlichen Körper eine wichtige Rolle (Knochen, Zähne) und sind mitunter auch für pathologische Prozesse verantwortlich. Neben der Metallurgie ist die Mineralogie die älteste Materialwissenschaft und die Erde ebenso wie die außerirdischen Himmelskörper bilden ein reichhaltiges Reservoir (weitgehend) kristalliner Materialien. Die nachhaltige ökonomische Nutzung dieser Ressourcen (Erzminerale, Pigmente oder auch Baumaterialien) ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Gleichzeitig inspiriert das Wissen über die vielfältigen Bildungsbedingungen und die komplexen strukturellen Eigenschaften der Minerale auch die Entwicklung neuer funktioneller Materialien und ihrer Fabrikationsmethoden.
Das Institut betreibt eine große Bandbreite an analytischen Instrumenten, die Röntgendiffraktometrie, Ramanstreuung, Infrarotspektroskopie, Röntgenfluoreszenz, Elektronenstrahlmikrosondenanalyse, sowie die Synchrotronbeamline P24 am DESY umfassen.
Die Aus- und Weiterbildung in Mineralogie ist in die BSc/MSc Studiengänge Geowissenschaften an der Universität Hamburg eingebettet.
Zwischen dem Institut und dem CeNak/Mineralogisches Museum, besteht enge Zusammenarbeit in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Forschung.
Unsere aktuellen Forschungsthemen beinhalten:
- Struktur-Eigenschafts-Beziehungen in perovskitischen Ferroelektrika und damit verwandten Mineralen
- Untersuchung der Phononenspektren von Amphibolen und Turmalinen in Abhängigkeit von Druck, Temperature und Chemismus
- Strahlungsinduzierte Strukturschädigungen in metamikten Mineralen
- Biominerale und biokompatible Materialien für Knochenimplantate
- Elastische Eigenschaften von mineralischen Einschlüssen in Ultrahochdruckgesteinen
- Anwendung von Geochemie, Geochronologie und Petrologie für das Verständnis und die Quantifizierung der Geschwindigkeit und der Zeitskalen geologischer Prozesse mit Einfluss auf Erdkruste und -mantel. Von Interesse sind insbesondere Hochtemperaturprozesse in verschiedenen geologischen Umgebungen, die Raten und geochemischen Konsequenzen des Massetransports in der sich verändernden Erdkruste, sowie Zeitpunkt und Dauer von Gebirgsbildungen und Metamorphismus in Kollisionsgebieten
- Anwendung verschiedener Isotopensysteme (U-Pb, Sm-Nd, Rb-Sr, Lu-Hf, Re-Os) für die Untersuchung der Evolution von Erdkruste und Mantel. Diese Forschungsarbeiten umfassen Feldarbeiten und Laboruntersuchungen
- Charakterisierung von neuen Mineralen, Edelsteinen und Meteoriten