Project: WAKOS
Wasser an den Küsten Ostfrieslands: Maßgeschneiderte Klimaservices für die Anpassung
Prof. Dr. Beate MW Ratter, Dipl.-Geogr. Anke Wessels
Projektlaufzeit: 01.06.2020 bis 29.02.2024 (1. Förderphase); 01.03.2024 bis 28.02.2027 (2. Förderphase)
Das Verbundprojekt WAKOS ist ein Forschungsvorhaben in der Fördermaßnahme „Regionale Informationen zum Klimahandeln“ (RegIKlim), angesiedelt im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA3) und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). In diesem transdisziplinären Projekt arbeiten Wissenschaftler:innen norddeutscher Forschungseinrichtungen und Hochschulen gemeinsam mit regionalen und lokalen Akteur:innen aus der Untersuchungsregion Ostfriesland zusammen, um die Klimawandelanpassung in der Region voran zu bringen und die Widerstandfähigkeit der Gesellschaft zu stärken.
Wasser und damit verbundene Naturgefahren stellen die Akteur:innen auf dem Festland und auf den Ostfriesischen Inseln vor große Herausforderungen. Hierbei spielen der zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels, Sturmfluten, Starkregenereignisse oder die Temperaturerhöhung wesentliche Rollen. Treten diese Ereignisse als sogenannte (Extrem-)Ereignisbündel (engl. compound events) in bestimmten Kombinationen auf, können sie schwerwiegende Auswirkungen für die Küstenbevölkerung haben. Ein Beispiel ist das gemeinsame Auftreten von Sturmfluten und ergiebigen Niederschlägen, das zu weiträumigen Überschwemmungen in der tiefliegenden Küstenregion führen kann. Eine frühzeitige Anpassung der Kommunen und Verbände an die Folgen des Klimawandels setzt nicht nur ein Bewusstsein für die wachsenden Gefahren und regions-spezifische Informationen voraus, sondern auch den Willen, sich vorsorgend auf die erwarteten Auswirkungen einzustellen. Zu diesem Zweck stellt WAKOS sowohl Informationen zur lokalen Ausprägung und den Folgen des Klimawandels, als auch zu möglichen Anpassungsoptionen zur Verfügung und zeigt Akteur:innen und der Gesellschaft Wege für die Umsetzung auf. Die Implementierung des in der 1. Projektphase entwickelten Konzepts einer Klimaanpassungsakademie und einer Küsten-Klima-Informationsplattform steht in der 2. Projektphase im Zentrum. Damit soll ein niederschwelliges Angebot geschaffen werden, um Informationen zielgruppenspezifisch verfügbar und anwendbar zu machen.
Das am Institut für Geographie angesiedelte Teilprojekt WAKOS-C arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und ermöglicht u.a. im Rahmen von Workshops die transdisziplinäre Zusammenarbeit mit Praktikern aus der Region. In der 1. Projektphase wurden gemeinsam mit regionalen Akteur:innen relevante Ereignisbündel identifiziert, Anpassungsmaßnahmen entwickelt und Kriterien für eine multikriterielle Bewertung der Maßnahmen partizipativ definiert und abgeleitet.
In der 2. Förderphase (2024-2027) verfolgt das Teilprojekt WAKOS-C das Ziel, entscheidungsrelevantes sowie handlungsmotivierendes Wissen über lokale und regionale Organisationen als Multiplikator:innen in die Gesellschaft zu tragen und Klimaanpassungsaktivitäten mit gesellschaftlichen Gruppen konkret zu testen. Zentrale Elemente dabei sind die Entwicklung geeigneter Informations-, Kommunikations- und Aktivierungsformate in Zusammenarbeit mit regionalen und lokalen Akteur:innen. Dadurch soll ein Beitrag zur Stärkung der individuellen und gemeinschaftlichen Handlungskompetenz bei der Klimaanpassung, im Sinne einer klimaresilienten Region, geleistet werden.
Im Austausch und in Zusammenarbeit mit Entscheidungsträger:innen in der Region haben sich die WAKOS Projektpartner bereits in einer Reihe vorangegangener Projekte aktiv mit dem Klimawandel und den Folgen für die Region befasst und führen diese Forschungsarbeit konsequent fort.
Broschüre: Forschungsregion Ostfriesland
Ansprechpartnerin:
Anke Wessels
Tel.: +49 40 42838-9511
E-Mail: anke.wessels"AT"uni-hamburg.de