BiSS
Biogeochemische Kreisläufe auf dem Schelf von Nova Scotia - Einfluss vergangener und künftiger Klimaveränderung
Aufgrund der Mischung unterschiedlicher Wassermassen des Golfstroms und des Labradorstroms beherbergt der Kontinentalschelf von Nova Scotia im Nordwestatlantik ein produktives marines Ökosystem. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch die Abschwächung der nordatlantischen Umwälzzirkulation zu Erwärmung, Sauerstoffverarmung und damit zu einer schwerwiegenden Verarmung des Ökosystems geführt. Auf der Forschungsexpedition MSM118 in 2023 wurden in sedimentären Becken auf dem Schelf von Nova Scotia mehrere Sedimentkerne für sediment- und porenwassergeochemische Analysen entnommen. Eine vorläufige Auswertung der Daten legt nahe, dass laterale und zeitliche (seit der letzten Enteisung) Veränderungen des Nährstoff- und Kohlenstoffumsatzes im Sediment eng mit der Mischung von Wassermassen bzw. der Ozeanzirkulation und Klimaveränderungen im Nordatlantik gekoppelt sind. Innerhalb des durch die DFG geförderten BiSS-Projekts sollen die Nährstoff- und Kohlenstoffumsatzraten mithilfe detaillierter biogeochemischer Analysen und eines numerischen Transport-Reaktionsmodells quantifiziert werden. Zusätzlich soll die Entwicklung der biogeochemischen Kreisläufe in den Schelfbecken seit der letzten Enteisung rekonstruiert werden, als sich die Ablagerungsbedingungen von denen abgeschlossener Becken hin zu offen-marinen Systemen entwickelt haben. Die Untersuchung biogeochemischer Umsatzraten in Zusammenhang mit der Mischung von Wassermassen soll schließlich Vorhersagen darüber ermöglichen, wie die biogeochemischen Kreisläufe auf dem Schelf von Nova Scotia auf künftige Klimaveränderungen reagieren werden.
Projektlaufzeit: 2025– 2027
Förderinstitution: DFG
Projektpartner: Dr. Andrew W. Dale, GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel
Informationen zum Projekt: Prof. Dr. Florian Scholz, Dr. Mark Zindorf