INDEX
INDEX Umweltuntersuchungen
Die Arbeitsgruppe Biogeochemie des Instituts für Geologie ist seit 2015 in das bis zum Jahr 2030 ausgelegte Forschungs- und Explorationsprogramm INDEX aktiv eingebunden. Südöstlich von Madagaskar, wo im südlichen Indischen Ozean an der sogenannten Rodrigues Triple Junction drei Kontinentalplatten (Afrikanische, Antarktische und Indo-Australische Platte) aneinandergrenzen, wird unter der Federführung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im deutschen Lizenzgebiet eine Fläche von 10.000 km² auf polymetallische Sulfide untersucht. Dazu gehören neben der konkreten Abschätzung des Rohstoffpotenzials auch umfangreiche Untersuchungen zum Verständnis der sedimentologischen und biogeochemischen Rahmenbedingungen im südlichen Indischen Ozean, um die Auswirkungen eines möglichen Tiefseebergbaus in Hinblick auf den Schutz und Erhalt der marinen Umwelt entlang des ozeanischen Rückens abschätzen zu können.
Im INDEX Lizenzgebiet treten vermehrt hydrothermale Vorkommen an vulkanische Strukturen auf, vor allem entlang der mittelozeanischen Spreizungszone. Spektakuläre Erscheinungen wie „Schwarze Raucher“ kennzeichnen die hydrothermal aktiven Zonen am Meeresboden in Wassertiefen von bis zu rund 3000 Metern. Von wirtschaftlichem Interesse sind u.a. die hohen Buntmetallgehalte (Kupfer, Blei und Zink) und besonders die Edelmetalle Gold und Silber sowie die Hochtechnologiemetalle wie Indium, Germanium, Wismut und Selen. Neben dem Fokus auf das konkrete Rohstoffpotenzial sind umfangreiche Untersuchungen zu den Auswirkungen eines möglichen Tiefseebergbaus auf das lokale Ökosystem integraler Bestandteil des INDEX-Programms. Hierbei unterstützt die Arbeitsgruppe Biogeochemie mit ihrer Fachexpertise zur marinen Biogeochemie, zum Partikeltransport und zur Sedimentologie die Arbeiten der BGR. Konkret nehmen Mitglieder der Arbeitsgruppe seit 2015 jedes Jahr an Forschungsfahrten im INDEX-Gebiet teil, um mittels der physikalischen und biogeochemischen Charakterisierung der Wassersäule (CTD-Rosette), mehrjährigen Partikelflussstudien (Verankerung von Sinkstofffallensystemen) und der Untersuchung von Sedimentproben (Multicorer und Schwerelot) konkrete Aussagen und Abschätzungen für das INDEX-Gebiet treffen zu können. Die Arbeitsgruppe Biogeochemie leistet somit einen wichtigen Beitrag zum wissenschaftlichen Verständnis eines der am wenigsten erforschten Regionen der Weltmeere.
Projektlaufzeit: 2015 -2030
Ansprechperson: Dr. Niko Lahajnar