Untersuchung strombolianischer Eruptionsdynamik am Mt. Erebus, Antarktis

Antragsteller:
Prof. Dr. Matthias Hort
Mitarbeiter:
Alexander Gerst, Malte Vöge
Zusammenfassung:
Die Quantifizierung vulkanischer Eruptionsdynamik ist immer noch eine der grossen Herausforderungen der geophysikalischen Vulkanologie. Quantitative in situ Daten, wie Eruptionsgeschwindigkeiten, akustische Emissionen, Eruptionsdauer und insgesamt eruptierte Masse werden benötigt, um zum einen existierende Modelle für den präerutiven Magmentransport zu verifizieren und zum anderen um neue Modell hierfür zu entwickeln. Solche in situ Daten können aber nur mit einem gut ausgebauten volcanologischen Monitoringsystemen, welches sich an einem regelmässig eruptierenden offenen Schlotsystem befindet, aufgezeichnet werden. Solche Systeme sind leider auf der Erde relativ selten und die beste Lokation ist wahrscheinlich Mt. Erebus in der Antarktis. Im Rahmen dieses Antrags wollen wir die notwendige Infrastruktur entwickeln, um während des antarktischen Winters 2003/2004 ein Doppler Radargerät am Kraterrand des Mt. Erebus zu betreiben. Das Radar soll alle strombolianischen Eruptionen während einer 4 wöchigen Messkampagne aufzeichnen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die zeitliche Entwicklung der Eruptionsgeschwindigkeit gelegt wird. Weiterhin werden wir versuchen die ungefähr eruptierte Magmemmenge in jeder Eruption abzuschätzen. Zentral ist weiterhin die Korrelation unserer Daten mit dem vom Mount Erebus Volcano Observatory aufgezeichneten seismischen, akustischen, geodätischen und thermischen Signalen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere ein Vergleich mit den akustischen Daten und Videoaufzeichnungen von Interesse, weil eine Kombination mit diesen Daten erlaubt, die immer noch heftig diskutierte Frage des Überdrucks in Gasgrossblasen direkt vor der Eruption zu beantworten.
Laufzeit:
2004-2005, 2006-2007
Förderung:
DFG HO 1411 16-1, DFG HO 1411 16-2