Seismische Instrumente auf der Astfjordbrua, Trondheim
6. November 2023
Durch Erdbeben werden Bauwerke oft stark beschädigt. Eingestürzte Brücken gefährden nicht nur Menschenleben, sondern behindern auch Rettungsmaßnahmen und den Transport von Hilfsgütern, die nach einem Erdbeben häufig lebenswichtig sind. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, den Zustand dieser Strukturen von Zeit zu Zeit zu überprüfen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie hier eine Überwachung stattfinden kann. Können wir optische Fasern und seismische Instrumente einsetzen, um den Zustand einer Brücke zu untersuchen?
Um diese Frage zu beantworten, hat ein Team von sechs Forscherinnen und Forschern mit Unterstützung durch einen Techniker ein neues Projekt in Angriff genommen und eine 750 m lange Brücke über einen Fjord in Trondheim, Norwegen, mit Seismometern, Rotationsinstrumenten, Glasfaserkabeln und Temperatursensoren ausgerüstet. Die Instrumente wurden am 28. September 2023 aufgebaut. Sechs Wochen lang werden nun Umgebungsdaten aufgezeichnet. Der Clou an der Wahl dieser Brücke ist, dass sie in dieser Jahreszeit bei starkem Wind aus Sicherheitsgründen geschlossen ist. Daher wird erwartet, dass die aufgezeichneten Daten Aufschluss über das Verhalten der Brücke nicht nur unter Belastung durch Fahrzeuge, sondern auch bei starken Winden und Stürmen geben.
Die Arbeit wurde in Zusammenarbeit mit dem Department für Geo- und Umweltwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und dem Centre for Geophysical Forecasting der Norwegian University of Science and Technology, Trondheim (NTNU), Norwegen im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "Building vibrations: combined condition analysis with innovative sensor concept (GIOTTO)" durchgeführt.