Über den Fachbereich
Aus Geowissenschaften wird Erdsystemwissenschaften
Der Fachbereich Geowissenschaften der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften hat seit dem 01. Oktober 2020 einen neuen Namen: Erdsystemwissenschaften. Die Umbenennung ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Neuausrichtung.
Welche Strategien, Kriterien und Maßnahmen sind möglich und erforderlich, um eine lebenswerte Zukunft sicher zu stellen? Und inwieweit werden Klimawandel und wachsender Ressourcenverbrauch zu einer Limitierung des Lebens auf der Erde führen? Diese Fragestellungen werden zukünftig im Fokus der Forschung und Lehre des Fachbereichs stehen. Damit werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Studierenden vermehrt der Suche und Erforschung nach einer „Bewohnbaren Erde“ widmen, welche als Leitmotiv in allen Bereichen dienen soll.
Die Umbenennung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Fachbereichs. Modernste Forschung und Lehre im Bereich der Erdsystemwissenschaften stellt auch künftig die Klimaforschung ins Zentrum der Profilbildung, wird daneben aber seine Kräfte stark um einen zweiten Forschungsschwerpunkt, nämlich dem der Georessourcen, bündeln. Damit trägt der Fachbereich essentiell zum Forschungsschwerpunkt Klima, Erde, Umwelt der Universität Hamburg bei. „Alleinstellungsmerkmal der Erdsystemwissenschaften an der Universität Hamburg ist die Fähigkeit, die Erde als Gesamtsystem mit allen Wechselwirkungen zu erfassen sowie Zukunftsszenarien zu entwickeln. Die Umbenennung ist daher ein logischer Schritt des Fachbereichs, um dieser Betrachtung auch im Namen gerecht zu werden“, sagt Prof. Dr. Annette Eschenbach (Fachbereichsleitung Erdsystemwissenschaften). So werden am Standort in Hamburg zusammen mit den Kooperationspartnern neben der naturwissenschaftlichen Perspektive auch gesellschaftliche Systeme und biologische Prozesse in die Analysen einbezogen. Zur Umsetzung der Zukunftsstrategie sollen unter anderem exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Bereichen „Biogeochemie im Erdsystem“ und „Methoden des Maschinellen Lernens in der Geophysik“ berufen werden, um beispielsweise den neuen Forschungsschwerpunkt „Georessourcen“ aufzubauen.
In der Lehre wird der Fachbereich forschungsorientierte Lehrveranstaltungen zu den oben genannten gesellschaftlich drängenden Themen anbieten. Deshalb wird aktuell ein neuer integrativer Bachelorstudiengang „Physik der Erde, des Klimas und der Umwelt“ geplant, der wesentliche Lehrinhalte der physikalischen Erdsystemwissenschaften abbilden soll. Gleichzeitig wird die Zahl der Lehreinheiten stufenweise von bisher fünf auf nur noch eine Lehreinheit „Erdsystemwissenschaften“ zusammengefasst. Diese neue Lehreinheit wird ab 2022 alle Studiengänge des Fachbereichs integrieren. In den Masterstudiengängen verstärkt der Fachbereich seine Internationalisierungsstrategie. So wird daran gearbeitet, neben den englischsprachigen Studiengängen „Integrated Climate System Sciences” und „Ocean and Climate Physics”, auch weitere Studiengänge wie „Geophysics”, umzustellen, um mehr internationale Studierende zu gewinnen.
Der strategischen Neuausrichtung ging eine Fachberatung im Jahr 2019 voraus, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler externer Einrichtungen den Fachbereich eingehend begutachtet und hinsichtlich der Entwicklungsplanung beraten haben. Ihm folgten intensive Beratungen in den Gremien des Fachbereichs, die schließlich in einem Strategiepapier mündeten, das der Hochschulleitung Anfang des Jahres vorgestellt und schließlich durch Fachbereichsrat, Dekanat und Hochschulleitung bestätigt wurde.