Bahamas I
Küstenregionen und Kleininseln, verstanden als komplexe sozial-ökologische Systeme, sind von Natural Hazards wie Starkstürmen und Überschwemmungen besonders betroffen. Im karibischen Raum ist darüber hinaus die Degradation natürlicher Ressourcen durch anthropogene Eingriffe bedeutsam.
Die Analyse von Küstenräumen erfordert integrative und skalenübergreifende Forschungsansätze. Das Studienprojekt verfolgt unter Verwendung des Resilienzkonzepts in komplexitätstheoretischer Sicht das Ziel, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie natürliche und soziale Interaktionsprozesse den langfristigen Entwicklungspfad des sozial-ökologischen Systems Küste/Insel prägen.
Am Beispiel der flachen Kalkbankinseln der Bahamas sollen Elemente des lokalen Georisikopotenzials sowie der ökosystemaren Leistungen erfasst und analysiert werden und dies mit der Klärung der Frage gekoppelt werden, wie soziale Institutionen auf natürliche Prozesse und Stressoren reagieren und wie sie umweltspezifisches Wissen lernend nutzen, um soziale Resilienz aufzubauen. Dabei geht es um die Beziehungsmuster unterschiedlicher Umweltwissenssysteme sowie die Offenlegung der Kommunikationsprozesse, die für ein adaptives Umwelt- und Risikomanagement wichtig sind.
Mit Hilfe einer Bevölkerungsbefragung sollen individuelle Umwelt- und Risikowahrnehmungen, Katastrophenerfahrungen, Informationsnutzung sowie private Vorsorgestrategien und Zukunftsplanungen in den Blick genommen werden. Ergänzend wurden (teilnehmende) Beobachtungen, z. B. bei institutionellen Planungsmeetings und im Schulunterricht, sowie ggf. Kartierungen/Erstellung von mental maps an den Untersuchungsorten durchgeführt. Weitere Informationen