Naturschutz in Afrika (WiSe 21/22)
20. April 2022, von Josephine Oettjen
Der afrikanische Kontinent besitzt durch seine vielfältigen Ökozonen eine äußerst heterogene Komposition an Landschaftstypen sowie eine besonders hohe Artenvielfalt. So verfügt Afrika über neun der 36 globalen Biodiversitäts-Hotspots und erhält insbesondere durch die im weltweiten Vergleich noch immer herausragende Vielfalt an terrestrischen Großsäugern besonders hohe Aufmerksamkeit von internationalen Naturschutzorganisationen. So dominieren Steppenelefanten, Breitmaulnashörner, Berggorillas sowie andere Vertreter der afrikanischen Megafauna als sogenannte Flaggschiffarten die Websites vieler Naturschutz- NGOs und animieren ein zumeist in Ländern des globalen Nordes zu verortendes Publikum zur Spendenbereitschaft, um im Sinne des Habitatschutzes ein umfangreiches Netz aus Schutzgebieten aufrechtzuerhalten und immer weiter auszubauen. Viele dieser Schutzgebiete blicken auf eine lange Geschichte zurück und wurden von europäischen Verwaltungsbeamten bereits im Zuge des Kolonialismus eingerichtet. Die soziokulturellen Interessen und traditionellen Landnutzungsmuster der lokalen Bevölkerung fanden hierbei häufig keinerlei Berücksichtigung. Zwangsumsiedlungen in ressourcenarme Gebiete im Namen des Artenschutzes resultierten hingegen oftmals in massiven Konflikten und einer Destabilisierung der Nahrungsmittelsicherheit ganzer Regionen.
Hier die Ergebnisse aus: Naturschutz in Afrika – eine kritische Einführung.