PraxisPerspektiven:Rad
PraxisPerspektiven:Rad
Projektleitung: Christoph Haferburg, Jürgen Oßenbrügge
Laufzeit: August 2021 – Mitte 2022
Gefördert durch: Hamburg Innovation GmbH
In Deutschland nutzen 44% der Bevölkerung regelmäßig (täglich oder mehrmals die Woche) das Fahrrad. Jedoch fühlen sich nur 56% aller Radfahrenden im Straßenverkehr sicher. Da fehlende Sicherheit ist ein Hauptgrund dafür ist, das Rad im Alltag nicht zu nutzen, werden Städte jetzt fahrradgerecht umgestaltet. Angesichts neuer Radinfrastruktur, die im Zuge der Verkehrswende entsteht, stellt sich daher zunächst die Frage, wie diese angenommen wird und inwiefern sie die Sicherheitsansprüche der Nutzer*innen erfüllt.
Allerdings sind nicht alle Radfahrenden gleich, und der Mobilitätskontext ändert sich ebenfalls, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. Beispiele sind unterschiedliche Pendelprofile und HomeOffice, eine starke Zunahme des Radverkehrs insgesamt, sowie eine große Vielfalt an neuartigen Fahrzeugen, von Lastenrädern über E-Bikes bis zu E-Scootern. All diese Nutzer*innen und Fahrzeuge sind auf Radwegen und Radfahrstreifen unterwegs, benötigen mehr Fläche (Straße?) und sind dennoch im Vergleich zu PKW und LKW stets die Schwächeren (Radweg?).
Zusammengenommen führen der Umbau zur Fahrradstadt und die Veränderung der Fahrradmobilität zur weiterführenden Frage, wie sich das Zusammenwirken von Sicherheitsbedürfnissen und baulicher Infrastruktur in der gelebten und räumlich differenzierten Mobilitätspraxis ausdrückt. Dies wird in mehreren empirischen Schritten vor Ort erhoben.
Ziel unseres Projekts „PraxisPerspektiven:Rad“ ist es, am Beispiel Hamburg herauszufinden, wie neue bzw. uneindeutige Radverkehrsführungen angenommen sowie von unterschiedlichen Radfahrenden im Hinblick auf ihre Sicherheit wahrgenommen und bewertet werden.