HUSCO
Foto: Sarah Wiesner, IfB, UHH
Projektbeschreibung
Boden als Speicher und Transmitter für Wasser und Wärmeenergie kann das lokale Klima beeinflussen und modifizieren. Das Projekt HUSCO verfolgt das Ziel, ein genaueres Verständnis der Wechselwirkung zwischen Boden und Atmosphäre im urbanen Raum zu erlangen und die Heterogenität des Stadtklimas experimentell zu quantifizieren – am Beispiel der Freien und Hansestadt Hamburg. Ein Schwerpunkt in diesem Themenfeld, der insbesondere in Hamburg optimal untersucht werden kann, ist der Einfluss des Grundwasserflurabstands. Daher findet die beispielhafte Untersuchung der Klimafunktion von Böden anhand des Einflusses unterschiedlicher Bodenwasserhaushalte innerhalb verschiedener typischer Stadtstruktureinheiten statt. Die Ergebnisse dieses Projekts sollen konkretere Vorhersagen zu den Auswirkungen des Klimawandels im urbanen Raum und die Ableitung von Anpassungsoptionen an den Klimawandel durch stadtplanerische Maßnahmen ermöglichen.
Langzeitmessungen begannen im Frühsommer 2010 in drei Stadtteilen Hamburgs und wurden vier Jahre später durch drei weitere Messstandorte ergänzt. Bei der Standortauswahl lag die Zielsetzung auf einer gezielten Erfassung bestimmter Prozesse und Effekte im überaus heterogenen urbanen Raum. Die Rolle des Grundwasserflurabstand wird durch die Fokussierung auf „trockene“ (hoher Grundwasserflurabstand > 5 m) und „feuchte“ Stadtteile (niedriger Grundwasserflurabstand < 2,5 m) mit Wohn- und Grünflächennutzung, sowie versiegelte innerstädtische Bereiche berücksichtigt.
Um die lokalen klimatischen Effekte städtischer Bodennutzung zu bestimmen, werden zehn MeteoStationen betrieben, welche die wichtigsten atmosphärischen Parameter erfassen. 18 BodenStationen erfassen an den Standorten der MeteoStationen und in der näheren Umgebung die saisonalen Änderungen von Bodenwasser- und Bodenwärmehaushalt. An den Standorten wurden in bis zu fünf Tiefen Sensoren installiert, die Aufschluss über die zeitliche und räumliche Heterogenität des Bodenwasserhaushaltes geben können. Um die klimasteuernden Prozesse wie Flüsse von Energie und Wasser großräumiger quantifizieren zu können, werden zwei Eddy-Kovarianz-Systeme betrieben. Ergänzend hierzu werden die Messdaten des Wettermasts in Hamburg ausgewertet, um die übergeordneten meteorologischen Zustände zu beurteilen.
Publikationen
- Wiesner, S., 2013. Observing the impact of soils on local urban climate. Dissertation Universität Hamburg. Hamburger Bodenkundliche Arbeiten 69, 175 pp.
Kooperationspartner
- Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg (Abt. Vorsorgender Bodenschutz)
- Tierpark Hagenbeck Gemeinnützige Gesellschaft mbH
- Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH
- Deutsche Funkturm GmbH
- HafenCity GmbH
- Bezirksamt Hamburg-Mitte / Bezirksamt Hamburg-Nord
- Zollamt Oberelbe
- Isuf e.V., Bauspielplatz Tweeltenmoor, Hamburg
- Albrecht Thaer Gymnasium HH-Stellingen
- Nelson-Mandela-Schule HH-Kirchdorf
MitarbeiterInnen am Institut für Bodenkunde
- Ingenieur: Volker Kleinschmidt
- Doktorandin: Sarah Wiesner (abgeschlossen, Hamburger Bodenkundliche Arbeiten 69)
- Ingo Lange (Meteorologisches Institut)
Verweise
Beitrag auf Hamburg1 über die Exzellenzcluster CliSAP und CUI der Universität Hamburg;
in den ersten 3 Minuten wird das Projekt HUSCO vorgestellt:
- Dauer: 10.2009 - 2017
- Projektleitung: Prof. Dr. Annette Eschenbach, Prof. Dr. Felix Ament
- Drittmittelgeber: DFG (als Teil des Exzellenzclusters CliSAP), Freie und Hansestadt Hamburg (Klimaschutzprogramm)