Recherche und Informationskompetenz
Der Begriff Informationskompetenz ist seit etwa der frühen 1970er Jahre im Bibliotheks- und Dokumentationswesen entstanden und wird im Englischen mit Information Literacy übersetzt.
Die Informationslandschaft entwickelt sich schnell und dynamisch. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, den eigenen Informationsbedarf zu erkennen, verschiedene Informationsressourcen sowie die passenden Recherchestrategien zu kennen, die Informationen mit einem vertretbaren Aufwand und den zur Verfügung stehenden Mitteln zu beschaffen sowie angemessen zu speichern, um diese unter Berücksichtigung wissenschaftlicher sowie ethischer Grundsätze weiterzuverarbeiten.
Somit zählt Informationskompetenz zu den fächerübergreifenden Schlüsselqualifikationen und Kernkompetenzen einer modernen Wissensgesellschaft.
Eine federführende Rolle bei der Vermittlung dieser Informationskompetenz spielen dabei wissenschaftliche Hochschulbibliotheken sowie öffentliche Stadtbibliotheken.
Hier erhalten Sie Informationen zu den einzelnen Recherche-Instrumenten:
Richtig recherchieren und den Durchblick behalten – eine Übersicht
Mehrere Informationsquellen verwenden
Google und Wikipedia geben einen guten Sucheinstieg, um sich zu einem Thema den Überblick zu verschaffen.
Um jedoch zuverlässige und verifizierte wissenschaftliche Informationen zu finden, müssen Datenbanken sowie gedruckte und elektronische Ressourcen von Bibliotheken genutzt werden; z. B. Fach-Datenbanken für die Recherche nach Zeitschriftenaufsätzen und Kongressbeiträgen.
Online Literatur nicht verfügbar? Denken Sie an Ihre Bibliothek!
Wenn Sie in Google oder Google Scholar suchen und auf der Website eines wissenschaftlichen Verlages nach einem Login gefragt werden, denken Sie an Ihre Bibliothek, die höchstwahrscheinlich eine Lizenz zu dieser Ressource erworben hat. In diesem Fall müssen Sie sich im IP-Netz der Universität befinden (entweder auf dem Campus oder via VPN) und können das PDF-Dokument herunterladen.
Wenn bestimmte elektronische Medien nicht lizenziert sind, hilft Ihnen Ihre Bibliothek mit einer Fernleihe oder Dokumentlieferdiensten weiter.
Wahl der Suchbegriffe
Denken Sie stets bei der Eingabe von Suchbegriffen auch an Synonyme sowie Ober- und Unterbegriffe.
Wird ein allgemeiner Suchbegriff verwendet, erhält man eine zu große Anzahl an Ergebnistreffern. Wobei viele Treffer auch nicht relevante Informationen liefern. Benutzt man allerdings einen zu spezifischen Ausdruck, können relevante Suchergebnisse übersehen werden. Die Verwendung von Synonymen steigert die Qualität der Treffer; aber auch die Quantität (Anzahl der Ergebnistreffer).
Informiert bleiben
Halten Sie sich in regelmäßigen Abständen auf dem Laufenden über aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaft, z. B durch Inhaltsverzeichnisse von Fachzeitschriften sowie fachspezifische Weblogs. Durch das Abonnieren von Nachrichten oder bestimmten Inhalten auf einer Website (News Feed bzw. Web Feed) wählt man aktiv aus, über welche inhaltlichen Aktualisierungen man benachrichtigt werden möchte.
Weiterführende Literatur:
Malo, Markus (2009): Informationskompetenz. Universität Stuttgart. URL http://www.markus-malo.de/texte/informationskompetenz.pdf
Sühl-Strohmenger, Wilfried (Hrsg.) (2016): Handbuch Informationskompetenz. De Gruyter SAUR Verlag. e-ISBN (PDF) 978-3-11-040336-7. URL https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110403367/pdf
Deutsche Forschungsgemeinschaft - DFG (Hrsg.) (2013): Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. DOI: 10.1002/9783527679188. URL https://doi.org/10.1002/9783527679188.oth1
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (Hrsg.) (2009): Standards der Informationskompetenz für Studierende. URL http://www.informationskompetenz.de/index.php/standards/