Bolivien – Soziale Ungleichheiten und naturräumliche Kontraste
Leitung: Martina Neuburger, Jürgen Böhner
Inhalt
Bolivien ist ein Land der naturräumlichen Kontraste. Obwohl die Fläche dieses Binnenstaates bei einer meridionalen Erstreckung über 14 Breitengrade (9° - 23°S) nahezu vollständig in den strahlungsklimatischen Tropen liegt, ist Boliviens extreme Orographie mit Meereshöhen von 90 m im Amazonasbecken bis über 6000 m in den Anden mit extremen klimatischen und naturräumlichen Gegensätzen verbunden. Im Rahmen der Exkursion sollen diese klimatisch determinierten Unterschiede in der naturräumlichen Ausstattung der Großlandschaften (Altiplano, Yungas, Llanos), Landschaftsgürtel und Höhenstufen am Beispiel ausgewählter Teilregionen vorgestellt und (aktuelle sowie potentiell zukünftige) Nutzungspotentiale naturräumlicher Ressourcen sowie Nutzungskonflikte unter Berücksichtigung aktueller Transformationen bewertet werden.
Gerade in Bolivien manifestieren sich Transformationsprozesse und Globalisierungseffekte in einer drastischen Veränderung bzw. Auflösung tradierter Bewirtschaftungsformen (insbesondere im Altiplano) sowie einer radikalen teilweise ungeregelten Besiedlung und Landnahme im Tiefland mit vielfältigen ökologischen und sozioökonomischen Implikationen. Die Exkursion bietet Gelegenheit, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen dieser Wandlungsprozesse zu untersuchen und Entwicklungspotenziale der unterschiedlichen Teilregionen zu diskutieren.