Peru – Kolonialitäten, Ungleichheiten, Kontraste
Leitung: Jürgen Böhner, Martina Neuburger
Peru ist ein Land der naturräumlichen Kontraste. Obwohl die Fläche dieses Andenstaates vollständig in den strahlungsklimatischen Tropen liegt, ist Perus extreme Orographie mit Meereshöhen bis 6768 m (Nevado Huascarán) mit extremen klimatischen und naturräumlichen Gegensätzen verbunden. Im Rahmen der Exkursion sollen diese klimatisch determinierten Unterschiede in der naturräumlichen Ausstattung der Großlandschaften (Sierra, Costa, Selva), Landschaftsgürtel und Höhenstufen am Beispiel ausgewählter Teilregionen vorgestellt und (aktuelle sowie potentiell zukünftige) Nutzungspotentiale naturräumlicher Ressourcen sowie Nutzungskonflikte unter Berücksichtigung aktueller Transformationen bewertet werden.
In den Ungleichheitsstrukturen der peruanischen Gesellschaft scheinen noch heute präkoloniale und koloniale Vergangenheit durch. Ungleiche Machtverhältnisse, vielschichtige Diskriminierungen von andinen Bevölkerungsgruppen, rücksichtslose Ausbeutung mineralischer Rohstoffe und die Vernachlässigung der andinen und amazonischen Regionen sind nur einige wenige Aspekte, bei denen die historischen Vermächtnisse von aktuellen Globalisierungsprozessen überlagert werden.
Die Exkursion bietet Gelegenheit, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen von Kolonialität und Globalisierung zu untersuchen und aktuellen Dynamiken in den unterschiedlichen Teilregionen zu diskutieren.