Zur Interdependenz von Natur- und Kulturraum im UNESCO-Weltkulturerbegebiet Mittelrheintal
Prof. Dr. Beate M.W. Ratter, Dr. R. Ambos, Dr. K. Emde, Prof. Dr. J. Grunert, Prof. Dr. J. Preuss und Prof. Dr. D. Schenk
Gefördert durch den Forschungsfonds der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Forschungsziel ist die geo- und humanökologische Analyse der Interdependenz von Natur- und Kulturraum im UNESCO-Weltkulturerbegebiet Mittelrhein. Dieses Forschungsvorhaben zeichnet sich vor allem durch seine Zielrichtung und Interdisziplinarität aus. Hydrogeologen, Physische Geographen und Humangeographen versuchen gemeinsam Probleme der Mensch/Natur-Interaktion zu behandeln. Das Vorhaben dient der Vorbereitung eines größeren Forschungsschwerpunktes, der im Rahmen des angestrebten Forschungs-Clusters der Johannes Gutenberg-Universität Mainz „Erdsystemforschung“ seinen Platz finden soll.
Das Projekt zielt auf die Erkundung des Geoökosystems Oberes Mittelrheintal zwischen der Nahe- und der Lahn-Mündung und sein Wirken auf die Perzeption des Naturraumes in der Gesellschaft einerseits und daraus abgeleitete planungsrelevante Handlungen andererseits. Daten der geoökologischen Kompartimente (Klima, Vegetation, Relief, Böden, Lockersedimente und Ausgangsgestein) sollen durch eine klimatische Wasserbilanz verknüpft und bezüglich Niederschlag, Evapotranspiration, Interzeption, Abfluss und Versickerung analysiert werden. Der Kulturraum ist geprägt durch seine historischen Zeugnisse und die herausragende Bedeutung als Verkehrsachse zwischen dem Oberrheingebiet und der niederrheinischen Tiefebene. Der Kulturraum soll vor dem Hintergrund der wirtschafts- und sozialgeographischen Verflechtung unter dem Aspekt von Heimat und Naturwahrnehmung analysiert werden. Kern der Untersuchung ist die Analyse der Interdependenz zwischen geoökologischen und humanökologischen Systemen und ihre Wirkungen auf die Raumentwicklung.