Projekt: STARG
CliSAP-Flexpool-Projekt: StarG
Sturmfluten als regionale Geohazards. Langzeitanalyse des öffentlichen Diskurses von regionalen Geohazards in Medien, Politik und Bevölkerung am Beispiel Hamburgs seit 1962
Prof. Dr. Beate Ratter (Institut für Geographie), Prof. Dr. Irene Neverla (Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft), Dr. Corinna Lüthje
Projektlaufzeit: 2009 - 2011 (drei Jahre)
In der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1962 schien Hamburg unterzugehen. Deiche brachen, Menschen starben. Diese Sturmflut traf zwar auf ein tradiertes Gefahrenbewusstsein, denn die deutsche Nordseeküste und die Unterelbe sind immer von Sturmfluten bedroht. Gleichzeitig überraschte die Katastrophe die Stadt doch unvorbereitet – 100 Jahre lang hatte sich nicht eine so heftige Sturmflut ereignet. Sturmfluten sind regionale Geohazards, eine nicht-lineare Interaktion von Mensch- und Natursystem. Für die Bewältigung dieser Ereignisse sind „Agenten“ prägend: Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Medien und Gesellschaft. In diesem interdisziplinären, als Kooperation von Geografie und Kommunikationswissenschaft angelegten Projekt sollen der Diskurs dieser Agenten bei der gesellschaftlichen Verarbeitung eines regionalen Geohazards und die Auswirkungen auf politische Entscheidungen und alltagspraktisches Handeln rekonstruiert werden. Von besonderem Interesse ist dabei, wie mediale Vermittlung und unmittelbare Erfahrung auf das kollektive Gedächtnis einwirken, welche Lösungsstrategien politisch umgesetzt werden und wie die aktuelle Klimawandeldiskussion die Bewertung und Deutung von regionalen Ereignissen beeinflusst.