Projekt: CLASH
Projekt CLASH Climate variability and landscape dynamics in Southeast-Tibet and the eastern Himalaya during the Late Holocene reconstructed from tree rings, soils and climate modeling
Das Projektbündel CLASH besteht aus einem wissenschaftlichen Konsortium, das die jungholozäne Klima- und Landschaftsdynamik im östlichen Himalaja mit Hilfe eines interdisziplinären Forschungsansatzes bearbeiten soll. Es kombiniert empirisch erhobene Paläo-Klimarekonstruktionen mit einer pflanzenphysiologischen Prozessstudie und verschiedenen Ansätzen zur Klimamodellierung. Die neue und innovative Kombination verschiedener Wissenschaftsdisziplinen bearbeitet eine Prozesskette, die von biochemischen Reaktionen des Pflanzenmetabolismus auf Umweltfaktoren über die Speicherung von Klima- und Umweltereignissen in biologischen und pedologischen Archiven bis hin zur großräumigen Modellierung der Climatic Boundary-Bedingungen reicht. Dabei werden verschiedene räumliche und zeitliche Prozessebenen abgebildet.
Im Rahmen des Teilprojektes Modelling the Hydrological Cycle over the Tibetan Plateau for Late Holocene, present and future time slices in Hamburg sollen die raum-zeitlichen Klimavariationen über dem Tibetischen Hochland analysiert und modelliert werden. Mit dem Ziel einer zeitlich dynamischen und räumlich hochauflösenden Modellierung klimatischer Kenngrößen (insbesondere hydroklimatische Kenngrößen) werden verschiedene Klimamodelle und Modellkomponenten in einer hierarchischen Modellkette verknüpft, die eine skalenübergreifende Simulation rezenter, spät-holozäner und potenziell zukünftiger Klimavariationen ermöglicht.
Die Globale makro-skalige Dynamik der atmosphärischen Zirkulation wird je nach Modellzeitraum durch Reanalysen (ERA40 für retroaktive Simulationen seit 1961), durch IPCC-SRES Klimaszenarien des MPI-M (ECHAM Simulationen bis Ende 21. Jahrhundert) und durch mit dem Planet Simulator erzeugte Zeitscheiben und Ensembles (Spät-Holozän) abgebildet Die globalen Zirkulationsdaten liefern den lateralen Antrieb für das nicht-hydrostatische Regionalmodell WRF (Weather Research and Forecasting). Das dynamische downscaling via WRF erfolgt in gestaffelten Nesting-Stufen, so dass sowohl mesoskalige Prozesse über dem gesamten Tibetischen Plateau als auch hydroklimatische Prozesse in Teilregionen (in den Untersuchungsgebieten der Projektpartner) abgebildet werden. Im abschließenden statistischen downscaling werden Verfahren der Oberflächen- und Reliefparametrisierung bei der Generierung raum-zeitlicher Transferfunktionen direkt integriert, um eine Regionalisierung geländeklimatischer Kenngrößen zur Analyse der (klimatisch determinierten) Landschafts- und Vegetationsdynamik in verschiedenen Teilvorhaben des Verbundprojektes zu ermöglichen.
Mitarbeiter
Prof. Dr. Jürgen Böhner
Prof. Dr. Klaus Fraedrich
Dr. Hartmut Borth
Shabeh Ul Hasson, M.Sc.
Dipl.-Geogr. Eleonore Rauch