KLIMZUG-NORD, Teilprojekt 3.7-AP3: Auswirkungen des Klimawandels auf Moore
Gesamtprojekt
Das Projekt KLIMZUG-NORD wurde von einem Projektkonsortium aus 13 Hochschulen, 11 Behörden und behördennahen Einrichtungen sowie 10 Unternehmen aus der Metropolregion Hamburg getragen. Innerhalb der Universität Hamburg nahmen 9 Arbeitsgruppen teil.
Ziele des Gesamtprojektes waren
- die Entwicklung von Techniken und Methoden zur Minderung der Klimafolgen und zur Anpassung von Gesellschaft und Ökonomie an die erhöhten Risiken durch den Klimawandel
- die Entwicklung von Strategien und Konzepten, mit denen diese Methoden in die regionalen Planungs- und Entwicklungsprozesse eingebunden werden können
- die Darstellung der Kosten, der Wirksamkeit und der Effizienz dieser Strategien und von Konzepten für Zivilgesellschaft, Umwelt und Wirtschaft
- die Erstellung des Masterplans Klimafolgen-Management in der Metropolregion Hamburg für den Zeithorizont 2050.
Die 25 Teilprojekte von KLIMZUG-NORD gliederten sich in die drei Themenfelder T1 - Ästuarmanagement, T2 - integrierte Stadt- und Raumentwicklung und T3 - zukunftsfähige Kulturlandschaften; hinzu kamen fünf Querschnittsbereiche.
Teilprojekt T3.7-AP3: Auswirkungen des Klimawandels auf Bodenhydrologie, Torfbildung und -zehrung sowie Stoffhaushalt in Mooren
Mit der bodenkundlichen Forschung im Verbund KLIMZUG-NORD konnten neue Erkenntnisse zur Freisetzung von klimarelevanten Spurengasen aus renaturierten Mooren gewonnen werden. Dazu wurde im Himmelmoor bei Quickborn eine renaturierte Hochmoorfläche mit einer Boden- und Klimamessstation ausgestattet und eine Simulation der Sommertrockenheit durchgeführt. Dafür wurden die Flüsse von Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) quantifiziert sowie die Stickstoffverfügbarkeit in situ und im Laborexperiment untersucht. Die Hydrologie wurde mittels Pegelsonden erfasst. Aufgrund der Jahresbilanz aus CO2-Aufnahme und -Abgabe konnte die Torfbildung bzw. -zehrung wie vorgesehen bestimmt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die CO2-Senkenfunktion durch die Renaturierung noch nicht wiederhergestellt wurde und derzeit eine extrem hohe Methanemission stattfindet (Vanselow-Algan, 2014). Weiterhin lässt sich aus den Befunden ableiten, dass sich Molinea caerulea (Pfeifengras) durch den Klimawandel weiter ausbreiten wird und sich die CO2-Senkenfunktion an diesen Pfeifengrasstandorten vermutlich verschlechtern wird.
Publikationen
- Vanselow-Algan, M., Schmidt, S.R., Greven, M., Fiencke, C., Kutzbach, L., Pfeiffer, E.-M., 2015. High methane emissions dominate annual greenhouse gas balances 30 years after bog rewetting. Biogeosciences, 12, 4361-4371. doi: 10.5194/bg-12-4361-2015
- Vanselow-Algan, M., 2014. Impact of summer drought on greenhouse gas fluxes and nitrogen availability in a restored bog ecosystem with different plant communities. Dissertation Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde. Hamburger Bodenkundliche Arbeiten 73, VIII + 103 S.
Abschlussarbeiten
- Herrmann, N., 2010. Pflanzenvermittelte CH4-Emission auf Hochmoorstandorten. BSc-Arbeit Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde.
- Kalinski, K., 2010. Nährstoffgehalt der Moorbirke und möglicher Eintrag in Hochmoore. BSc-Arbeit Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde.
- Schneidereit, S., 2010. Messung der Bodenatmung von Hochmoortorfproben am Sapromaten. BSc-Arbeit Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde.
- Schwarzer, M., 2010. Einfluss von Birkentotholz auf den Nährstoffeintrag in Hochmooren. BSc-Arbeit Universität Hamburg, Institut für Bodenkunde.
MitarbeiterInnen am Institut für Bodenkunde
- Technische Angestellte: Birgit Grabellus
- Dauer: 04.2009 - 03.2014
- Projektleitung: Prof. i.R. Dr. Eva-Maria Pfeiffer, Dr. Claudia Fiencke
- Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Rahmenprogramm FONA „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“, Forschungsprogramm "KLIMZUG – Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten"